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„(…) In jenem Jahr wurde keine Frau schwanger. Das setzte sich auch in den folgenden Jahren fort, bis eine ganze Generation entstanden war, ohne dass eine neue Generation zur Welt kam. (…) Bis auf wenige Einzelfälle mit heftigen Reaktionen auf dieses grundstürzende Unheil, das sehr viel später Mittelalter der Gebärmutter genannt wurde. (…) hielten alle übrigen, an Zurückhaltung gewöhnt, ihre Verzweiflung im Zaun und beschränkten auf private Orte die Ausbrüche ihrer Panik.“
Die Auswahl aus dem Werk von Dimitris Dimitriadis bietet die Chance, einen im deutschsprachigen Raum nahezu unbekannten Autor zu entdecken, der trotz Verwurzelung in seiner Heimatstadt Thessaloniki und in der dreitausendjährigen griechischen Sprache aus der literarischen Produktion seiner Heimat herausragt.
Dimitris Dimitriadis: Ich sterbe als Land, Die Beauftragung, Transfer
Übersetzung aus dem Griechischen von Ulf-Dieter Klemm. Mit einem Nachwort von Yannis Stavrakakis.
Dimitris Dimitriadis wurde 1944 in Thessaloniki geboren. Er studierte Theater und Film als Stipendiat des Institut National des Arts du Spectacle in Brüssel. Sein erstes Stück Der Preis der Revolte auf dem Schwarzmarkt wurde 1968 im Pariser »Theatre de Sartrouville« von Patrice Chéreau aufgeführt. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland 1971 lebte er zunächst als Literaturübersetzer (u.a. von Balzac, Bataille, Beckett, Blanchot, Courteline, Duras, Genet, Koltès, Maeterlinck, Molière, Nerval, Sartre, Shakespeare, T. Williams sowie Aischylos, Euripides und Aristophanes). 1978 veröffentlichte er seinen ersten literarischen Text Ich sterbe als Land. Seitdem hat er zahlreiche Prosatexte, Lyrikbände, Theaterstücke, Essays sowie Übersetzungen publiziert. Werke von ihm wurden ins Albanische, Arabische, Deutsche, Französische, Italienische, Katalanische, Portugiesische, Rumänische und Spanische übersetzt, Theaterstücke auf griechischen und internationalen Bühnen aufgeführt.
Er lebt und arbeitet in Thessaloniki.
Botschafter a. D., geb. 1946, in Höxter, NRW. Ulf-Dieter Klemm verbrachte sechs Jahre seiner Jugend in Griechenland. Nach dem Abitur an der Deutschen Schule Athen studierte er Jura in Berlin, Heidelberg und Montpellier. Promotion 1975. 1977 Eintritt in den diplomatischen Dienst mit Auslandsstationen in Porto Alegre, Athen (Kulturreferent), Tokyo, Maputo und Rabat.
Klemm veröffentlichte Übersetzungen mehrerer Romane und Texte aus dem Griechischen, Essays zu griechischen Themen sowie – zusammen mit Klaus Gallas – das im C. C. Buchner erschienene Buch Griechenland begegnen. Geschichte, Landschaft, Kultur und Menschen, Bamberg 2008. Im Mai 2012 Auszeichnung der International Hellenic University, Thessaloniki, für seinen Beitrag zum griechisch-deutschen Kulturdialog. 2014 erschien im Balistier Verlag sein Roman Das Leventis-Idol. 2015 gab er zusammen mit Wolfgang Schultheiß das Buch Die Krise in Griechenland im Campus Verlag heraus.
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