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»Meine Helden haben nichts mit den Helden eines normalen, gewöhnlichen Romans zu tun. Held ist immer die Menge, die Masse der Menschen. Ich stelle mir einen neuen Roman vor, in dem nicht die Rede von einzelnen Personen sein wird. Es wird eine induktive Sprache sein, die von der Gattung der Menschen sprechen wird, ungefähr wie in der antiken Tragödie. Wenn in meinen Texten eine zentrale Figur herauszuragen scheint, dann handelt es sich um nichts anderes als um einen erzürnten, untröstlichen Wanderer, auch er in der Menge steckend. Aber er ist ein Wanderer, der das Schicksal aller Menschen trägt.«
Dieser Band stellt eine repräsentative Auswahl aus dem belletristischen Werk eines avantgardistischen Autors dar, der durch sein Werk die Grenzen seiner Sprache erkundet hat.
Jorgos Chimonas: Der Feind des Dichters und andere Texte: Ausgewählte Prosa
Übersetzung aus dem Griechischen von Danae Coulmas, Niki Eideneier und Helena Pekalis. Mit einem Nachwort von Evripidis Garantoudis.
Originaltitel: Ο εχθρός του ποιητή (1990), Τα ταξίδια μου (1984), Μυθιστόρημα (1966), Η βιογραφία της όρασής μου (2001)
»Geboren bin ich in Kavala, aufgewachsen in Thessaloniki. Dort habe ich gelebt und das Studium der Medizin absolviert. Später, nach dem Militärdienst, bin ich nach Paris gegangen, nach Frankreich. In Frankreich habe ich mich auf die Psychiatrie und die Neuropsychologie spezialisiert. Jetzt wohne ich in Athen und arbeite am „Eginitio–Krankenhaus“. Ich bin verheiratet und habe einen zwölfjährigen Sohn. Meine Bücher sind Peisistratos (1960), Der Ausflug (1964), Dr. Ineotis (zur Zeit der Junta, 1971), Die Hochzeit (1970), Der Bruder (1976) und Die Maurer (1979).
Ende ’83 wird mein neuestes Buch erscheinen, es heißt Die Wache. Ich habe wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht, ich habe ein Buch über die Sprache geschrieben, eine selbst für die Neurologie fast unerforschte Region, und ich bereite ein Buch mit populärwissenschaftlichen Essays über die Sprache vor, das Sieben Lektionen über den Logos heißt. Das ist meine Biographie. […]«
Danae Coulmas wurde 1934 in Athen geboren. Nach dem Studium der Romanistik, Philosophie und neugriechischen Philologie, das sie 1966 in Hamburg mit einer Dissertation in Romanistik beendete, arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am romanischen Seminar der Universität Hamburg. Von 1969 bis 1974 war sie als Redakteurin beim Griechischen Programm der Deutschen Welle in Köln tätig und setzte sich mit Rundfunksendungen und Publikationen in Zeitschriften wie Poetica und Merkur gegen die griechische Militärdiktatur ein. Von 1975 bis 1998 war sie Presserätin und Kulturrätin der Griechischen Botschaft in Bonn. Sie ist Herausgeberin der Anthologien Die Exekution des Mythos fand am frühen Morgen statt (1973, 1984), Griechische Erzählungen des 20. Jahrhunderts (1991 und 2001) und Griechische Lyrik des 20. Jahrhunderts (2001, beide beim Insel-Verlag). 2001 verfasste sie auch die doppelte Biographie Schliemann und Sophia (Piper Verlag, Taschenbuch 2003 und 2006). Sie ist außerdem Übersetzerin von u.a. Giorgos Chimonas, Sirana Sateli und Giorgos Seferis.
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